Hoarrachkogel

Das Haus meiner Freundin

Herr Ivo hatte in seiner Jugend eine Freundin, die direkt neben der Grenzstation Ceršak wohnte. Eines Tages wollten sie über den kürzesten Weg zu ihr nachhause gehen und wurden dabei von einigen Soldaten angehalten. Herr Ivo hatte keinen Grenzschein, den alle, die in unmittelbarer Nähe der Grenze wohnten, bekamen, und musste deswegen umkehren. Ein Soldat drohte ihnen sogar, dass er Ivo erschießen würde, wenn er die Grenze überschreitet, obwohl das Haus des Mädchens direkt vor ihrer Nase war. Seiner Freundin gelang es die Soldaten zu überzeugen, dass sie ihn nicht erschießen, und sie nahmen einen anderen Weg. Manchmal war die Grenzaufsicht sehr streng, die Soldaten übten sogar sogenannte „tote Wachen“ aus, was bedeutete, dass ohne Vorwarnung geschossen wurde. Sehr viele Menschen mussten daran glauben, vor allem Flüchtlinge aus Rumänien und anderen Ländern, die sich nachts im Wald herum trieben, um die Grenze zu überqueren, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Leider hatte ihr Vorhaben zu oft kein glückliches Ende.

Ivo Žunkovič, 15.3.2014, Šentilj, Slowenien

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